15.4.2024

Finanzielle Geheimnisse in Beziehungen Umfrage zeigt: Männer lügen öfter als Frauen

  • Für vier von zehn Paaren (42 Prozent) ist Geld ein Streitthema.
  • Beziehungskiller Geld: Fast ein Viertel der Beziehungen zerbrach am Geld.
  • Für 13 Prozent der Befragten ist finanzielle Untreue schlimmer als emotionales oder körperliches Fremdgehen.
  • Fast vier von zehn der befragten Männer haben finanzielle Geheimnisse vor dem:der Partner:in, bei Frauen ist es hingegen nur jede Vierte.
Paar kümmert sich um Finanzen © Forget Finance

Geld ist zwar nicht alles, aber es ist zweifellos ein Thema, das in Partnerschaften oft zu Streit führt. Und im schlimmsten Fall sogar zur Trennung. Wie häufig Geld zu Konflikten in der Beziehung führt, hat jetzt die repräsentative Umfrage der Finanz-App Forget Finance untersucht. Dabei zeigt sich, dass vor allem unterschiedliches Ausgabeverhalten und fehlende finanzielle Weitsicht Hauptgrund für Streitereien bis hin zur Trennung sind.  

Berechnend? Männer trennen sich häufiger wegen Geld als Frauen

Die gute Nachricht vorweg: Die Mehrheit der deutschen Paare (76 Prozent) ist mit der Aufteilung ihrer Finanzen zufrieden. Allerdings zeigt sich: Geld führte bei fast jedem zweiten Paar (43 Prozent) bereits zu Streit. Und fast ein Viertel aller Beziehungen (23 Prozent) zerbrach am Ende am Thema Geld. Ein Blick auf die Geschlechter zeigt: Während 25 Prozent der Männer eine Beziehung wegen Geld beendet haben, gingen nur 19 Prozent der Frauen diesen Schritt. 

Infografik: Geld als Streit oder Trennungsgrund © Forget Finance

Aber was genau löst die Konflikte aus? Befragt nach den Hauptstreitgründen nennen 21 Prozent der Paare ein unterschiedliches Ausgabeverhalten. Für Frauen scheint dies ein größeres Problem zu sein: Ein Viertel (25 Prozent) gibt dies als Hauptgrund an, während es bei den Männern nur 18 Prozent sind. Fehlende finanzielle Weitsicht liegt mit 20 Prozent bei beiden Geschlechtern knapp dahinter. Unterschiedliche Vermögens- und Einkommensverhältnisse sowie Schulden sind hingegen nur für jeweils 13 Prozent ein Streitgrund. 

Nadine Reko, Paartherapeutin aus Berlin © privat

„Geld ist in Beziehungen ein vielschichtiges Thema und birgt daher hohes Konfliktpotential,” weiß auch Nadine Reko, Paartherapeutin aus Berlin. „Es ist wichtig zu verstehen, dass sich bei Streits rund um Finanzen oftmals Gefühle, Erfahrungen und Prägungen unter der Oberfläche verbergen, die über reine Zahlen und Fakten hinausgehen. Wer bereit dazu ist, sich offen und wertungsfrei sowohl über die sachliche als auch emotionale Ebene auszutauschen hat gute Chancen, gestärkt aus solchen Belastungsproblemen hervorzugehen.”

Vier von zehn Männern haben finanzielle Geheimnisse

In Beziehungen sollten eigentlich keine Geheimnisse existieren. Dennoch gestehen in der Studie knapp ein Drittel der Befragten (31 Prozent) ein solches Fehlverhalten: Sie geben an, in finanziellen Angelegenheiten nicht ganz ehrlich zu ihrem Partner oder ihrer Partnerin gewesen zu sein. 

„Natürlich ist es in einer Partnerschaft wichtig, dass beide über Geld verfügen können, ohne dass sie die andere Person um Erlaubnis bitten müssen. Wird jedoch aktiv etwas verschwiegen, weil zum Beispiel davon ausgegangen wird, dass die andere Person das Verhalten nicht gutheißen würde oder ihr hierdurch sogar ein Nachteil entsteht, sprechen wir von finanzieller Untreue. Das Spektrum reicht von banalen Kleinigkeiten, wie etwa einem vermeintlich unnötigen Abonnement, bis hin zu gravierenden Angelegenheiten, etwa einem Kredit”, so Nadine Reko.

Infografik: Finanzielle Geheimnisse © Forget Finance

Auch hier offenbart der Blick auf die Geschlechter ein spannendes Bild. Denn während nur 25 Prozent der Frauen finanzielle Geheimnisse in der Beziehung haben, sind es bei den Männern 13 Prozent mehr. Oder anders: Vier von zehn Männern (38 Prozent) sind beispielsweise bei Geldreserven, Schulden oder der Einkommenshöhe gegenüber ihrem:ihrer Partner:in nicht ehrlich. Das Alter bzw. die potenzielle Länge der Partnerschaften scheint dabei eine Rolle zu spielen: Die Studie zeigt, dass nur 14 Prozent der Paare zwischen 45 und 54 Jahren finanzielle Geheimnisse voreinander haben. Bei den 25- bis 34-Jährigen sind es mehr als doppelt so viele (32 Prozent).

So eine finanzielle Untreue mag für einige Menschen banal sein. Schlimmer ist für die Mehrheit der Befragten körperliches und emotionales Betrügen. Und doch zeigen die Daten, dass für 13 Prozent der Befragten die finanzielle Untreue am schlimmsten ist.

„Das aktive Verschweigen von finanziellen Verpflichtungen und Belastungen können das Vertrauen in einer Beziehung erheblich beschädigen”, sagt Nadine Reko. „Auch hier spielt es eine Rolle, wie wir aufgewachsen bzw sozialisiert sind. So erlebe ich häufig, dass Männer aufgrund ihres Rollenverständnisses als Versorger denken, sie könnten mit ihrer Partnerin finanzielle Sorgen nicht besprechen. Es ist aber wichtig, dass wir versuchen, in unseren Beziehungen auf Augenhöhe zu interagieren und uns als Team verstehen, auch im Hinblick auf Finanzen.“ 

Methodik

Die Erhebung für die Studie „Die Paar Finanzen” wurde in Deutschland durch das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Appinio im November 2023 durchgeführt. In der repräsentativen Studie wurden 1.002 Personen im Alter von 30 bis 45 Jahren befragt, die sich während des Befragungszeitraums in einer Partnerschaft befanden.   

Über Forget Finance

Das Finanz-Startup Forget Finance wurde 2020 von Konradin Breyer und Jurek Herwig in Berlin gegründet. Im Dezember 2021 starteten sie die erste intelligente Finanz-App zum zielorientierten Sparen und Investieren. Seit 2024 ist es zudem möglich, gemeinschaftlich Vermögen aufzubauen, um sowohl Einzelpersonen als auch Paaren zu ermöglichen, ihr volles finanzielles Potenzial auszuschöpfen. Namhafte Köpfe aus der Finanz- und Tech-Szene, wie u. a. Interhyp-Gründer Marcus Wolsdorf und die beiden Wagniskapitalgebern b2venture und UVC Partners, haben bisher 4,2 Millionen Euro in das FinTech investiert.

Ansprechpartnerin für Medien

Henriette Pflug

pr@forget.finance