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Altersarmut ist auch für dich als Berufseinsteiger ein Thema!

Kurzfassung:

Hast du dich schon einmal mit dem Thema Altersarmut auseinandergesetzt? Das ist ein immer größeres Problem in Deutschland. Und das Gefährliche: Wenn es dich persönlich betrifft, ist es wahrscheinlich schon zu spät, um etwas daran zu ändern. Deshalb solltest du dich möglichst früh damit beschäftigen.

Was bedeutet Altersarmut?

Es gibt verschiedene „Definitionen“ bzw. Richtwerte, wann eine Person als arm oder armutsgefährdet gilt. Hier möchten wir zwei vorstellen, die häufig verwendet werden bzw. ein Bild vermitteln sollen, was Armut im Alltag bedeuten kann.

Einerseits gelten Menschen als armutsgefährdet, die maximal 60 Prozent des nationalen Medianeinkommens besitzen. 2019 bedeutete das, wer weniger als 14.109 Euro im Jahr zur Verfügung hatte. Das sind 1.175,75 Euro im Monat.

Wer maximal 40 Prozent des Durchschnittseinkommens zur Verfügung hat, gilt als arm. Gemessen am Medianeinkommen waren das 2019 9.406 Euro im Jahr, also 783,83 Euro im Monat.

Diese Richtwerte berücksichtigen lediglich das Einkommensniveau. Andere Indikatoren legen den Fokus auf Konsummöglichkeiten bzw. individuelle Mangelsituationen. Der Indikator zur „materiellen Deprivation“ oder „materiellen Entbehrung“ bedient sich dafür an einem Katalog von Gütern und Aktivitäten aus neun Bereichen, die den durchschnittlichen Lebensstandard darstellen sollen. Wer sich mindestens drei dieser Dinge oder Aktivitäten nicht leisten kann, gilt als „materiell depriviert“:

1.  Miete, Hypotheken oder Rechnungen für Versorgungsleistungen rechtzeitig bezahlen

2.  Wohnung angemessen heizen

3.  Unerwartete Ausgaben in einer bestimmten Höhe aus eigenen finanziellen Mitteln bestreiten

4.  Jeden zweiten Tag Fleisch, Fisch oder eine gleichwertige vegetarische Mahlzeit essen

5.  Jährlich eine Woche Urlaub außerhalb der eigenen Wohnung verbringen

6.  Besitz eines Autos im Haushalt

7.  Besitz einer Waschmaschine im Haushalt

8.  Besitz eines Farbfernsehgeräts im Haushalt

9.  Besitz eines Telefons im Haushalt

Armut im Alter bedeutet also, dass Menschen ab 65 Jahren nicht die Mittel und Möglichkeiten haben, sich einen gewissen, in der Gesellschaft üblichen, Wohlstand zu leisten.

Wer ist in Deutschland von Altersarmut betroffen?

15,7 Prozent aller Personen ab 65 Jahren waren 2019 von relativer Einkommensarmut betroffen. Dabei steigt die Zahl laufend.

Das deutsche Rentensystem beruht auf dem Äquivalenzprinzip. Bedeutet: Je mehr jemand im Laufe des Arbeitslebens in das System einzahlt, desto mehr Geld im Rentenalter. Die Pension hängt also davon ab, wie lange jemand gearbeitet hat und wie viel die Person verdient hat. Deshalb sind bestimmte Gruppen in der Gesellschaft stärker von Altersarmut betroffen als andere.

Grundsätzlich gilt: Wer längere Zeit nicht arbeiten kann, wer arbeitslos oder krank ist, ist stärker von Altersarmut bedroht. Ebenso, wer einen Job mit niedrigem Einkommen ausübt. 

Besonders bedroht sind deswegen auch Frauen. Einerseits verdienen sie oft weniger als ihre männlichen Kollegen. Andererseits übernehmen sie nach wie vor häufiger unbezahlte Care-Arbeit wie Haushalt, Kindererziehung oder die Pflege Angehöriger und arbeiten deswegen weniger.

Gründe für die Altersarmut in Deutschland

Die Ursachen und/oder die Lösung des Problems sind etwas umstritten. In einigen Punkten herrscht jedoch ein recht großer Konsens.  

Der demografische Wandel

Nicht wegzudiskutieren ist: Es gibt einen demografischen Wandel. Der Anteil der Menschen, die 65 Jahre oder älter sind, wird immer größer während die Menschen im Erwerbsalter weniger werden. Da die Erwerbstätigen die Renten der Älteren finanzieren, stellt das eine Herausforderung für das Rentensystem dar. Doch der demografische Wandel ist nicht der einzige und auch nicht der wichtigste Faktor, wenn es um die Finanzierung der Renten bzw. des Sozialstaats allgemein geht. 

Die Erwerbstätigkeit

Wesentlich ist die Zahl der tatsächlich Erwerbstätigen, die allem voran durch Steuern wesentliche Beiträge zur Finanzierung des Sozialstaats leisten. Doch auch von jenen Menschen, die im Erwerbsalter sind, sind längst nicht alle auch erwerbstätig, bedenkt man beispielsweise Studierende, Hausfrauen und –männer etc. 

Das Einkommen im Arbeitsleben

Wie bereits beschrieben, sind in Deutschland allem voran jene Menschen von Altersarmut betroffen, die im Laufe des Arbeitslebens wenig verdient haben. Dementsprechend ist es für die Menschen, die am stärksten bedroht sind, schwieriger, selbst privat vorzusorgen. 

Wie kann ich mich vor Altersarmut schützen?

Diese Probleme erfordern systematische, strukturelle Veränderungen. Diese können einzelne jedoch nur bedingt beeinflussen. Deswegen solltest du, soweit es für dich möglich ist, in Form einer privaten Altersvorsorge dafür sorgen, dass du im Alter nicht nur auf die gesetzliche Rente angewiesen bist.

In Deutschland gibt es verschiedene Varianten der Altersvorsorge. Grundsätzlich gilt dabei, je früher du damit startest, desto besser. So kannst du auch mit vergleichsweise geringen Beiträgen noch recht viel erreichen. Hier möchten wir einige Beispiele nennen. Außerdem kannst du als zusätzlichen Baustein zur staatlichen Rente Geld für die Zeit nach deiner Erwerbstätigkeit anlegen. Je früher du damit anfängst, desto länger kann es auch für dich arbeiten.

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Mit Sparplan gegen Altersarmut

Betriebsrente

Eine Betriebsrente kann eine zusätzliche Absicherung sein. Das ist eine freiwillige Leistung der Arbeitgeber:innen bzw. kann sie von Arbeitnehmer:innen selbst finanziert werden. Es hängt vom Rentenmodell der Arbeitgeber:in bzw. dem eigenen Einkommen ab, ob sie sich lohnt.

Lebensversicherung

Eine andere Variante ist die Lebensversicherung. Dabei wird eine Laufzeit definiert, beispielsweise das Pensionsantrittsalter, nach der du den einbezahlten Betrag inkl. der Rendite erhältst. Diese hängt von der Art deiner Lebensversicherung ab.

Rürup-Rente

Die Rürup-Rente ist die Basisrente und eine steuerlich begünstigte Form der privaten Altersvorsorge. Damit ist sie vor allem für Selbständige interessant, die nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Das eingezahlte Geld wird frühestens ab dem 60. Lebensjahr in Form einer monatlichen Rente ausgezahlt. 

Riester-Rente

Bei der Riester-Rente gibt es wiederum verschiedene Varianten wie die klassische private Rentenversicherung, fondsgebundene Rentenversicherung, Fondssparplan, Banksparplan oder Bausparen. Welche Form die ideale ist hängt davon ab, welcher Typ du bist – risikoreich oder lieber auf der sicheren Seite. Besonders profitieren Geringverdiener und Familien von der Riester-Rente, doch auch andere profitieren. Sie wird ebenfalls in Form eines monatlichen Rentenbeitrags ausbezahlt.


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